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Bild mit einer Tabelle wo die IP 65 Zertifizierung ausgewählt ist.

Was ist die IP-Zertifizierung?

Das steckt hinter der IP-Zertifizierung

Platsch! Eben nicht aufgepasst und das Handy ist in der Toilette oder in der Badewanne abgetaucht. Wie praktisch wäre es, das Handy vor den Folgen solcher Missgeschicke schützen zu können. Eine Reihe von Herstellern bieten bereits Geräte an, die vor Wasser und Staub gefeit sind. Wir haben recherchiert und herausgefunden, ob Smartphones wirklich für Tauchgänge geeignet sind und was es dabei mit den IP Schutzklassen auf sich hat.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeuten IP Schutzklassen?

  2. Wasserdichte Smartphones – So liest sich der Code der IP-Zertifizierung

  3. Wasserdichte Smartphones auf dem Markt

  4. Rechtliche Konsequenzen der IP-Zertifizierung

  5. Wann sind Wasserschäden versichert?

  6. "Hilfe, mein Handy ist ins Wasser gefallen!" - Tipps für nasse Smartphones

  7. Fazit


     

Als ständiger Begleiter ist das Smartphone ein "guter Freund" geworden, der entsprechenden Schutz erfahren sollte. Immerhin ist es nicht nur ein einfaches Gerät, sondern bietet mit seinen multifunktionalen Möglichkeiten eine Erleichterung des Alltags. Wann immer es beliebt, erlaubt es Einträge in das Notizbuch, Einblicke in das Fotoalbum, E-Mail-Postfach oder in den Terminkalender oder spielt die Lieblingssongs und -serien ab. Als Sprachrohr zur Welt ist es der Computer schlechthin, auf den heutzutage nur noch ungern verzichtet wird.

Galt es vor kurzem noch als wahnwitzige Vorstellung, Nachrichten in der Badewanne liegend auf dem Smartphone abzurufen, ist es heute gar nicht mehr so abwegig. Es müssen nicht mehr diese unhandlichen, schweren und unschön anzusehenden Handys aus dem Outdoor-Segment sein. Doch so richtig traut man den neuen wasserdichten beziehungsweise wasserresistenten Smartphones von Apple, Samsung und Xiaomi auch heute noch nicht über den Weg. Zu groß ist die Angst vor einem Kurzschluss. Wie smart sind die aktuellen Handys in Bezug auf ihre Wasserresistenz wirklich? Es ist zudem auch nicht so unwahrscheinlich, dass Flüssigkeit versehentlich aufs Smartphone gelangt. Warum also nicht direkt ein Smartphone kaufen, das gleichzeitig staub- und wassergeschützt ist? Elektronik-Geräte, die wasserdicht oder wasserabweisend sind, müssen allerdings nach entsprechenden Standards zertifiziert werden.

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1) Was bedeuten IP Schutzklassen?

Woran erkennt man nun, wie wasserdicht ein Handy ist? Die IP-Zertifizierung verrät es! Wenn ein Gerät überhaupt damit aufwarten kann, stößt man gelegentlich in der Werbung von Smartphones auf Codes wie IP56, IP67 oder IP68. Das ist die IP-Schutzklasse, die zunächst zwar kryptisch klingt, dennoch aber leicht zu entschlüsseln ist. Diese Schutzklassen stehen für Geräte, die in feuchten oder staubigen Umgebungen ohne Beschädigungen überleben können und kein Sicherheitsrisiko darstellen. Das "IP" steht in diesem Zusammenhang für International Protection Mark und wird von der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (kurz: IEC) vergeben. Es bedeutet so viel wie Schutz gegen Eindringen. Wie weit der Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Flüssigkeiten für das vorliegende elektrische Gerät genau geht, ist anhand der zwei Ziffern nach den Buchstaben "IP" abzulesen. Die erste Kennziffer bezeichnet den Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern, wie Sand oder Staub, die zweite Ziffer beschreibt den Schutz vor dem Eindringen von Flüssigkeiten. Wasserdicht ist hierbei nicht gleich wasserdicht, unterschieden wird zwischen wasserabweisend, wasserresistent und wasserfest. Steht an der Stelle einer Ziffer ein X oder eine 0, dann gibt es hierzu keine Angaben.

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2) Wasserdichte Smartphones – So liest sich der Code der IP-Zertifizierung

Samsungs Galaxy S5, das etwa nach der Schutzklasse IP67 zertifiziert ist, hat etwas, dass das Galaxy S6 nicht bietet: Es ist komplett staubgeschützt und wasserdicht. Nach der IP67-Zertifizierung ist das Innenleben absolut staubdicht und übersteht ein halbstündiges Tauchbad bis zu einer Tiefe von einem Meter problemlos. Die Voraussetzung ist, dass alle Abdeckungen sowie das Gehäuse richtig verschlossen sind. Noch wirkungsvoller wäre beispielsweise die Schutzklasse IP68, die eine höhere Wasserdichtigkeit erreicht.

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IP Schutzklassen - so wird der Code gelesen:

Wasserdichte Smartphones
Die 1. Kennziffer = Beispiel: IP67
Schutz gegen Fremdkörper und Berührung nach DIN EN 60529

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Kennziffer = Wie gegen Staub geschützt?

0 = Kein Schutz

1 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ab 50 mm & Schutz gegen den Zugang mit dem Handrücken

2 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ab 12,5 mm & Schutz gegen den Zugang mit einem Finger

3 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ab 2,5 mm & Schutz gegen den Zugang mit einem Werkzeug

4 = Geschützt gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ab 1 mm & Schutz gegen den Zugang mit einem Draht

5 = Geschützt gegen Staub in nicht schädigender Menge & vollständiger Schutz gegen Berührung

6 = Staubdicht & vollständiger Schutz gegen Berührung

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Wasserdichte Smartphones
Die 2. Kennziffer = Beispiel: IP67
Schutz gegen Flüssigkeit nach DIN EN 60529

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Kennziffer = Wie gegen Wasser geschützt?

0 = Kein Schutz

1 = Schutz gegen Tropfwasser

2 = Schutz gegen fallendes Tropfwasser (bei bis zu 15° Neigung)

3 = Schutz gegen fallendes Sprühwasser (bis 60° gegen die Senkrechte)

4 = Schutz gegen allseitiges Spritzwasser

5 = Schutz gegen allseitiges Strahlwasser

6 = Schutz gegen allseitiges starkes Strahlwasser

7 = Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen (30 Minuten lang in bis zu einem Meter tiefes Wasser)

8 = Schutz gegen dauerndes Untertauchen in 1,5 Meter Tiefe

9 = Schutz gegen Wasser bei Hochdruck- oder Dampfreinigung

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Handys mit einer IP-Klasse, die als zweite Kennziffer eine 7 am Ende haben, sind demnach tatsächlich gegen ein kurzzeitiges Wasserbad geschützt und überstehen auch einen heftigen Regenschauer unbeschadet. Während gewöhnliche Handys ohne Schutz wahrscheinlich direkt einen Defekt erleiden würden, halten die wasserdichten Handys es zudem schon mal aus, wenn über ihnen ein Getränk verschüttet wird, es unabsichtlich in eine Pfütze oder im Schwimmbad kurz ins Becken fällt.

Parallel zu der Eigenschaft der Wasserdichtigkeit haben Smartphones in der Regel auch einen Schutz gegen Staub integriert. Wahrlich richten kleine Staubkörner in dem Innenleben eines Handys nicht viel Zerstörung an, doch meist sind IP-zertifizierte Geräte auch gegen größere Objekte als Staub geschützt. Auch wenn das nicht das ganz große Verkaufsargument für die Hersteller darstellt, so ist diese Eigenschaft zumindest für diejenigen interessant und sinnvoll, die beispielsweise berufsbedingt mit Resten von feinporigen Baukomponenten in Berührung kommen. Vorteilhaft ist auch, dass feine Staubpartikelchen anders als früher nicht mehr den Weg hinter das Display finden und die Ansicht der Bildschirminhalte entsprechend nicht mehr stören können.

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3) Wasserdichte Smartphones auf dem Markt

Einige Hersteller haben sich in jüngster Vergangenheit mit ihren Smartphones besonders hervorgetan. Mit unter den besten Smartphones sind die üblichen Verdächtigen, wie die neue iPhone-Generation von Apple und das Modell Galaxy S10 von Samsung. In der Liste der beliebtesten Handys kann man dem Auf und Ab einiger Modelle tagesaktuell zusehen. In der ersten Hälfte der Top-Smartphones finden sich natürlich auch die iPhones von Apple, Modelle von Sony (Xperia), Samsung, Xiaomi oder Huawei.

Zahlen und Meinungen von Top Handys ändern sich von Zeit zu Zeit. Die IP-Zertifizierungen der Handys werden einmal vergeben und bleiben dauerhaft bestehen.

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Liste mit IP-Zertifizierten Smartphones:

Liste mit IP-Zertifizierungen verschiedener Smartphones.

Zwar besitzen nach IP-Schutzart zertifizierte Smartphones, je nach Modell, sehr guten Schutz vor Staub und eindringenden Flüssigkeiten; und überzeugen durch ihre schicke und dünne Optik. Dennoch machen diese Eigenschaften aus einem Smartphone noch lange kein Outdoor-Smartphone. Outdoor-Geräte zeigen sich besonders widerstandsfähig und robust, trotzen mit Leichtigkeit Stöße, Vibrationen, Stürze und extreme Temperaturen. Damit sind sie, oft mit einer Gummiummantelung überzogenen, schwerer und klobiger; was sie bestens als Baustellenhandys oder für Handwerker eignet. Klettern, Joggen oder eine Radtour mit dem Mountainbike ist mit den Geräten ebenfalls sehr gut möglich. Wer sich oft und gerne draußen aufhält und aktiv ist, macht mit einem "echten" Outdoor-Gerät als zuverlässigen Begleiter nichts verkehrt – muss aber in der Regel eine abgespeckte Ausstattung in Kauf nehmen.

4) Rechtliche Konsequenzen der IP-Zertifizierung

Die Zertifizierung von Smartphones mit einer Schutzklasse nach dem IP-Standard ist nicht nur werbewirksam, sondern ermöglicht Käufern auch einen objektiven Vergleich über die Staub- und Wasserdichtigkeit. Auch wenn die Geräte vollkommenen Schutz gegen Staub und dauerhaftes Untertauchen versprechen, sollten mit den Geräten nicht die Tiefen des Meeres erkundet werden. Das liegt nicht etwa an der Tiefen-Beschränkung, sondern daran, dass sich der gesamte IP-Standard auf den Einsatz in Frischwasser bezieht. Das aggressive Salzwasser (und auch Chlor und andere Chemikalien) greift innerhalb kürzester Zeit die Lötverbindungen und Dichtungen auf den Platinen der Geräte an, sodass ein wasserdichtes Handy beim langfristigem Kontakt seine Schutzwirkung einbüßt.

Wenn durch Selbstverschulden das Gerät durch Salzwasser beschädigt wird, kommen die Hersteller für eine Reparatur oder ein Ersatzgerät nicht auf. Auch sonst greift die Garantie der Hersteller nur, wenn bestimmte Anweisungen, die im Kleingedruckten in den allgemeinen Bestimmungen nachzulesen sind, befolgt werden. Es ist beispielsweise immer darauf zu achten, dass alle Anschlüsse und Abdeckungen fest verschlossen sind.

Immer im Hinterkopf sollte behalten werden, dass die Tests zur Einstufung in den IP-Code unter idealen Laborbedingungen und mit fabrikneuen Geräten stattfinden. Mit anderen Worten: Statt Cola wurde Wasser verwendet. Die Geräte wurden nicht in fünf Metern Tiefe, sondern nur in einem Meter getestet. Im ruhigen Prüfbecken gab auch keine großen Aufwirbelungen, die durch spielende Kindern im Planschbecken entstehen konnten. Gebrauchte Geräte verlieren mit der Zeit auf natürliche Weise sukzessive ihren Schutz. Abgenutzte Dichtungen und kleine Stöße, die zu winzigen Rissen führen, beeinträchtigen die Schutzfunktion. Mit einem zwei Jahre alten Handy, welches eine relativ hohe IP-Zertifizierung aufweist, sollte aus diesem Grund nicht mehr ganz so sorglos umgegangen werden.

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5) Wann sind Wasserschäden versichert?

"Mein Handy hat zu viel Wasser geschluckt, wann haftet der Hersteller?"

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten. Idealerweise ist im Schadensfall die gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten noch nicht erloschen und ein Ersatz des neuen Smartphones wird gestellt. Die Voraussetzung, dass der Händler das Gerät zurücknimmt oder tauscht, ist allerdings, dass der Mangel eindeutig nicht durch Zutun des Handynutzers hervorgerufen wurde. In den meisten Fällen sind aber Unachtsamkeit und Fahrlässigkeit die Gründe, warum das Handy ins Klo oder ins Waschbecken fiel.

Für die neuesten Smartphones kann sich der Abschluss einer Handyversicherung lohnen, die Schäden durch eindringendes Wasser abdeckt. Hierbei unterscheiden die Versicherungen, ob der Flüssigkeitsschaden innerhalb des üblichen Gebrauchs eingetreten ist. Rutscht das Smartphone beim Telefonieren versehentlich aus der Hand in eine Pfütze, ist es versichert. Läuft man längere Zeit während des Telefonierens durch den strömenden Regen oder nutzt ein Handy auf der Luftmatratze auf der Ostsee, ist grobe Fahrlässigkeit gegeben. Die Versicherung wäre in diesen Fällen nicht zu Leistungen verpflichtet.

Übrigens: Fachkräfte können sehr einfach feststellen, ob ein Wasserschaden aufgetreten ist. Ein Sensor in den Geräten gibt Aufschluss darüber, ob dieser in Kontakt mit Flüssigkeiten kam. Ist dem so, ist der Farbstreifen aktiviert und die Garantie erlischt.

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6) "Hilfe, mein Handy ist ins Wasser gefallen!" - Tipps für nasse Smartphones

Hierzu der Link zu meiner Unterseite für die Wasserschaden Reparatur

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7) Fazit

Man muss kein Vollzeit-Abenteurer oder Bergwerk-Arbeiter sein um die Vorteile von staub- und wasserdichten Smartphones zu schätzen. Bei einer unerwarteten Sekt-Dusche, einem Unwetter auf einem OpenAir Festival oder wenn das Gerät "ganz klassisch" in die Toilette plumpst, ist man mit einem IP-zertifizierten Smartphone gewappnet.

Ist die Entscheidung für ein staubgeschütztes und wasserdichtes Handy gefallen, verschafft ein Blick in die oben gezeigten Schutz-Kennziffern die nötige Übersicht. Mit den höheren IP-Schutzklassen wie IP67 und IP68 ist man in der Regel schon gut beraten. Werden in Ruhe und mit Sorgfalt die Herstellerhinweise durchgelesen, steht dem Spaß bei Wind, Wetter und sonstigen rauen Bedingungen nichts mehr Wege.

Das beste Mittel ist aber ganz eindeutig: Mit Bedacht mit seinem Gerät umgehen und es gar nicht soweit kommen lassen – das spart am Ende eine Menge Nerven und einen eventuellen Neukauf.

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